Gemeinschaftshauptschule Bernburger Str. Düsseldorf

Wir starten mit der Frage: „Könnt ihr euch vorstellen können, dass Kinder nikotinvergiftet werden, ohne zu rauchen?“

Es gab zwei Antworten, beide stimmten. „Babys im Bauch der Mutter, die raucht.“ – und – „Kinder nehmen Nikotin durch Passivrauchen auf, wenn Eltern rauchen. „Da merkte man, wie intensiv sie durch „Be smart – don’t start“ informiert worden sind.

Von den hunderttausenden Kindern, die weltweit den Tabak ernten, den wir hier rauchen, hatten sie noch nicht gehört Siewerden bei der Arbeit durch Nikotin vergiftet, dass über die Haut eindringt. Die weiteren Informationen brachte der Film des Schweizer Fernsehens.

 

Nach dem Film – 12 Minuten – setzten sich die Jugendlichen im Stuhlkreis und wir rollten die erste Papierbahn aus. Wir schrieben darauf die drei Begriffe „Kinder“ – „Schulden“ – „Nikotin“ und die Jugendlichen formulierten darum herum ihre Fragen oder schrieben ihre Empörung über die Situation der Kinder auf.

Vor allem die Schuldensituation und die Ausweglosigkeit der Kinder beschäftigte sie sehr.

 

Danach beschäftigten wir uns mit der Tabakindustrie, mit den großen Playern die so viele Milliarden einnehmen und dass es für sie überhaupt kein Problem wäre, den Eltern genug zu zahlen. Das Arbeitsblatt 2a – Die größten Konzerne, dass wir dazu erstellt hatten, sprach Bände.

Wir erklärten, dass der Haushalt von Nordrhein-Westfalen nur 72 Mrd. Euro umfasst, der von Philip Morris ist mit 101,3 Mrd. US-Dollar weit höher.

Wir sprachen über die Macht der Konzerne und fragten, mit welchen Mitteln sie wohl zu diesem Reichtum kommen. Da kam schnell das Wort „Werbung“

Genau darauf wollten wir hinaus und klebten die vier A3 Kopien von aktueller Tabakwerbung in Düsseldorf auf große Stücke von der Meinungswand.

Die Schüler*innen nutzten die Möglichkeit, sich mit dem Realitätssinn dieser Plakate.

Dabei hatte es ein Plakat den Jugendlichen besonders angetan. Dieser Held auf dem Bild, der von zwei Frauen geküsst wird, rief den energischen Protest der Schüler*innen hervor.

FREI SEIN & EINS SEIN – und zur Belohnung, dass ich rauche, bekomme ich zwei Frauen.

„So ein Schauspiel“

„Also wollen Sie mir unterstellen, dass mein Vater zwei Frauen hat? (Er hat schon eine Ehefrau)“

„Wenn man schon raucht, kann man direkt sein Grab vorbereiten“

„Nicht Mädchen betrügen“

„Für Frauen sterben? Das geht gar nicht !!“

„Nicht seine Frau betrügen“

„Tot sein anstatt frei sein!“

 

Am Ende stand die erste Zigaretten-Knüll-Aktion und wir waren sehr gespannt, wie die Schüler*innen reagieren würden. Die Jugendlichen waren sofort begeistert. Sie sahen sich die Schachteln sehr genau an und wählten ihre Lieblingsschachtel, teilweise die Marke der Eltern.  Sie lasen sich gegenseitig die abschreckenden Vermerke vor und kommentierten die Bilder.

Für die Aktion schrieben die Jugendlichen ihren Kommentar auf ein A4-Blatt. Wir ließen es ihnen frei, das Blatt vor das Gesicht beim fotografieren zu halten oder tiefer, so dass das Gesicht zu sehen ist. Etwa die Hälfte der Jugendlichen wollten ihr Gesicht zeigen und waren stolz darauf, eine klare Haltung gegen das Rauchen, gegen die Kinderarbeit auf Tabakfeldern und gegen die Tabakwerbung zu zeigen.

Die Bilder der Jugendlichen, deren Gesicht zu sehen ist, haben wir nicht in die Galerie eingefügt.