Kinderarbeit im Tabakanbau auch in Deutschland

150 Jahre lang war Herbolzheim im Breisgau die Zigarrenmetropole Deutschland. Reinhold Hämmerle erinnert sich, dass der Tabak zunächst vier bis sechs Wochen lang getrocknet, dann sortiert und auf Ballen aufbereitet wurde. Die Fermentierung erfolgte in den Zigarrenfabriken, dort wurden auch die Rohzigarren hergestellt. Überall in der Stadt roch es nach Tabak. Die Deckblätter fertigten Frauen in Heimarbeit. „Das war eine Riesensauerei, das Deckblatt wurde geschnitten, mit Pflanzenkleber eingeschmiert, alles war voll Tabakstaub“, weiß Reinhold Hämmerle zu berichten. Kinderarbeit war nichts Ungewöhnliches. „Wenn die Kontrolleure kamen, wurden die Kinder schon mal in den Keller gesperrt“, meint er. Quelle: Badische Zeitung

 

In Mittelfranken blühte bis in die 80er Jahre reichlich Tabak auf den Feldern. Doch als die Subventionen dafür gestrichen wurden, gaben die meisten Tabakbauern auf. Einen „guten Riecher“ für die Sonderkultur bewies die Familie Leberer. Ein Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunks. Ansehen auf Youtube