Bundespressekonferenz: Wie sie sich winden!

In der Bundespressekonferenz vom 22.03.2019 ging es unter anderem um „Rauchen im Auto“ und „Tabakwerbung“

Es lohnt sich den Wortwechsel mit Jugendlichen zu lesen oder sehen (ab 27. Minute)

 

Es gibt Auskunft für das Bundesministerium für Gesundheit Teresa Nauber

Es fragt die Journalistin Frühauf, WDR

 

Es fängt einige Sekunden früher an: Der Beitrag im Original

FRAGE FRÜHAUF: Nordrhein-Westfalen will versuchen, über dem Bundesrat einen Gesetzentwurf über das Rauchverbot in Autos einzubringen, wenn Schwangere oder Minderjährige sich mit im Auto befinden. Wie steht das Bundesgesundheitsministerium zu diesem Vorhaben?

NAUBER: Wie Sie wissen, ist Rauchen das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Wir als BMG ermuntern daher jeden, mit dem Rauchen aufzuhören oder, noch besser, gar nicht erst damit anzufangen.

Zum Thema „Rauchen im Auto“ hat sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, bereits geäußert: „Wenn Kinder im Auto mitfahren, sollte selbstverständlich sein, dass nicht geraucht wird. Studien belegen, dass sich die Giftstoffe extrem schädlich auf die Gesundheit der Kinder auswirken. Bronchialerkrankungen, Asthma und weitere Erkrankungen können die Folge sein. Hinzu kommt, dass Kinder nicht wie zu Hause die Gelegenheit haben, mal schnell rauszugehen, wenn ihnen der Rauch zu viel wird.“

Die Bundesregierung setzt hier auf Prävention und Aufklärung. Marlene Mortler hat zum Beispiel 2016 die Kampagne „rauchfrei unterwegs“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit vielen starken Partnern werden seitdem Eltern und Autofahrer über die Risiken aufgeklärt und aufgefordert, auf das Rauchen im Auto zu verzichten.

ZUSATZFRAGE FRÜHAUF: Das heißt, Sie sind nicht für ein Verbot, sondern stehen für freiwillige Positionen. Verstehe ich das richtig?

NAUBER: Wie gesagt: Die Bundesregierung setzt auf Prävention und Aufklärung. Das Wichtigste für uns ist, dass die Kinder geschützt werden; klar. Dafür sind Prävention und Aufklärung aus unserer Sicht die wirksamsten Hebel. Zuallererst muss bei den Eltern die Einsicht vorhanden sein, dass sie ihren Kindern damit Schaden zufügen.

FRAGE JUNG: In der Öffentlichkeit kommen die Kinder ja auch mit Tabakwerbung in Kontakt. Wie ist die Haltung des Gesundheitsministeriums dazu? Sollte Tabakwerbung verboten werden? Haben Sie da etwas vor?

NAUBER: Der Gesundheitsminister hat sich dazu schon geäußert. Das Zitat habe ich allerdings, glaube ich, nicht dabei. Das werde ich aber auch gerne nachliefern.

FRAGE JESSEN: Habe ich es jetzt richtig verstanden, dass für Ihr Haus Prävention und Aufklärung ein wichtigerer das heißt ja auch: effizienterer Hebel als ein Verbot ist?

NAUBER: Ich habe mich dazu jetzt ausreichend geäußert, würde ich sagen.

ZUSATZ JESSEN: Also habe ich Sie nicht falsch verstanden. Ansonsten bitte ich Sie, mich zu korrigieren.

NAUBER: Die Bundesregierung setzt bei diesem Thema auf Prävention und Aufklärung, wie ich schon gesagt habe.

ZURUF JESSEN: Und nicht auf Verbot!

FRAGE JUNG: Hat das Wirtschaftsministerium eine Haltung zum Tabakwerbeverbot?

WAGNER: Ich kann Ihnen dazu nichts mitteilen.

ZUSATZFRAGE JUNG: Können Sie es nachreichen?

WAGNER: Das liegt, soweit ich weiß, jetzt nicht primär in unserer Zuständigkeit. Daher bringen wir uns dann im Rahmen von Abstimmungen ein, wie es üblich ist.

ZUSATZ JUNG: Ich hatte gedacht, die Tabakwirtschaft wird sich ja wahrscheinlich auch einmal mit Herrn Altmaier treffen und dabei Positionen einbringen.

WAGNER: Ich habe Ihnen gerade dazu gesagt, dass, wenn die Frage ansteht, wir uns natürlich dazu verhalten.

 

Danke an Tilo Jung von Jung&Naiv:  Wortprotokoll der Bundespressekonferenz vom 22.03.2019