Kinderarbeit auf Tabakfeldern

Die britische Zeitung  The Guardian berichtete 2018 über eigene Untersuchungen zur Kinderarbeit beim Tabakanbau. Sie verweist darauf, dass laut ILO 2011 auf den Tabakfeldern weltweit 1,3 Millionen Kinder gearbeitet haben.

Quelle: Tabaknee – over de tabaksindustrie & haar kampanen, 19.02.2019 – aus dem Niederländischen übersetzt: Günter Haverkamp, The Guardian

 

Evandro, 10 Jahre alt

Wir kennen Evandro nur aus dem Film des Schweizer Fernsehens, den wir in unserer Bildungsarbeit einsetzen.

Evandro (10 Jahre) kennt eigentlich nichts anderes als die Tabakplantage im Süden von Brasilien, wo er mit seinen Eltern und den beiden älteren Schwestern wohnt. Morgens ganz früh müssen sie schon in den Feldern Tabakblätter schneiden. Dabei haben sie dauernd Hautkontakt und ihre Ärztin sagt, dass genau das gefährlich für sie sei. Über die Haut würden sie Nikotin von den Blättern aufnehmen, viel mehr, als ein starker Raucher.

„Oft bekomme ich Kopfschmerzen und mir wird übel. Dann kommen die Schwindelgefühle und ich muss aufpassen, dass ich nicht stürze. Nachts kommen wir erst sehr spät nach Hause. Einige Stunden kann ich nachmittags zur Schule gehen. Aber da kann ich mich überhaupt nicht konzentrieren. Oft ist es, als sei alles weit weg und hätte gar nichts mit mir zu tun. Mein Vater macht sich große Sorgen um meine Zukunft. Aber was soll ich schon anders machen, als auf den Tabakplantagen zu arbeiten, so wie mein Vater“

 

 

Was sagt sein Vater dazu? Lest weiter. Die Tabakindustrie behauptet, die Eltern seien unvernünftig, weil sie die Kinder arbeiten lassen. Stimmt das?