Philip Morris und die rauchfreie Welt

„Wir stehen vor der größten Marketingchallenge, die es heutzutage gibt“

Der weltweit größte Tabakkonzern macht sich für eine rauchfreie Welt starkt. Verbraucher reagieren kritisch, wirtschaftlich allerdings rechnet sich die Idee. Wie kann das sein? Ein Interview mit André Calantzopoulos, Chef von Philip Morris.

Keiner schreibt André Calantzopoulos vor, ob er rauchen muss oder nicht. Sagt er jedenfalls. Calantzopoulos ist Vorstandsvorsitzender von Philip Morris, dem weltweit größten Tabakkonzern. Sieben der international umsatzstärksten Zigarettenmarken gehören zum Konzern, darunter Marlboro, Virginia Slims, L&M und Chesterfield. Das meiste Geschäft macht Philip Morris in Asien, danach folgen die EU und Osteuropa.

Mehr Umsatz als erwartet

Im Moment sitzt Calantzopoulos in einem kleinen Raucherkabuff unweit eines großen Kreativfestivals und inhaliert „Iqos“. Bei dem Tabakerhitzer handelt es sich um keine gewöhnliche E-Zigarette, seine Funktionsweise fällt unter das sogenannte „Heating“: Der Tabak wird nicht wie beim gewöhnlichen ­Rauchen verbrannt, sondern auf gut 300 Grad erhitzt. ­Der Raucher konsumiert also Nikotin, soll aber auf die krebs­erregenden Stoffe verzichten können, die der Zigarettenrauch enthält. Iqos soll die Zukunft von Philip Morris sichern. Calantzopoulos hat ein Ziel, das er bereits des Öfteren ­öffentlichkeitswirksam formuliert: Er will die Welt rauchfrei machen. Der Plan klingt paradox. Gerade erst flog dem Konzern seine Anti-Raucher-Kampagne in Großbritannien um die Ohren. Die kürzlich veröffentlichten Konzernzahlen allerdings zeigen, dass sich der Plan für Philip Morris durchaus rechnet: Im abgelaufenen Quartal verdiente Philip Morris deutlich mehr als erwartet.

W&V: Philip Morris sucht normalerweise nicht explizit die Nähe zu Kreativen und Marketingprofis. Was tun Sie hier, Herr Calantzopoulos?
Calantzopoulos: Ich nehme zum ersten Mal an einem solchen Festival teil. Der Grund ist simpel: Wir glauben an die Idee einer rauchfreien Welt, ohne Zigaretten und es ist unsere Aufgabe, so ­viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen und das möglichst schnell. Unser Credo ist: „Hör mit den Zigaretten auf oder wechsle zu besseren ­Alternativen.“

Das ganze Interview lesen Sie hier: W&V