Viel Geld für Image und Werbung

Die Tabakkonzerne geben Millionen dafür aus, dass Leute glauben, Rauchen und Nikotin schützt vor Corona. Unfassbar, aber es hilft: Hamsterkäufe haben begonnen!

Die WELT schreibt: „Die viel gescholtene US-Tabakindustrie wirbt damit, im Kampf gegen das Coronavirus helfen zu können. Der Zigarettenriese Reynolds American aus North Carolina beispielsweise, der hinter Marken wie Camel, Newport und Pall Mall steht, erprobt ein Verfahren, bei dem schnell wachsende Tabakpflanzen Impfstoff herstellen.“ WELT

 

Und N-TV.de: „Einer neuen Studie zufolge erkranken aber nur sehr wenige Raucher an Covid-19. Forscher vermuten, dass Nikotin die Vermehrung der Viruszellen bremsen könnte und beginnen mit Tests.“ N-TV

 

 

Der Trick hat funktioniert

„Frankreich hat den Verkauf von Nikotin-Pflastern und anderen Ersatzprodukten vorerst eingeschränkt, um Hamsterkäufe zu verhindern. Grund seien „gesundheitliche Risiken durch exzessiven Konsum oder Missbrauch nach Medienberichten über eine möglicherweise schützende Wirkung von Nikotin“ vor der Lungenkrankheit Covid-19, hieß es in einem im Amtsblatt veröffentlichten Dekret.“ ZDF

 

Die Gegenposition

„Raucher haben grundsätzlich ein höheres Risiko, Virusinfektionen zu erleiden“, so Professor Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Darum stecken sich Raucher auch schneller mit dem Coronavirus an. Außerdem nimmt der Körper jedem Zigarettenzug unzählige Schadstoffe zu sich und die müssen wieder abgebaut werden. Durch Rauchen kann so zu gravierenden Folgekrankheiten kommen. Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenkrebs oder Raucherbeine – die Liste der Leiden ist lang. Schulmedizinische Forschungen haben ergeben, dass starke Raucher – statistisch betrachtet – zehn Jahre ihrer Lebenserwartung einbüßen. RTL

Darüber, dass die ACE2-Rezeptoren eine blockierende Wirkung haben, besteht unter Forschern allerdings keineswegs Einigkeit. Die Neurologen James L. Olds und Nadine Kabbani aus Fairfax, Virginia hatten bereits am 18. März eine Studie in The FEBS Journal veröffentlicht. Diese geht davon aus, dass das Nikotin die Zellrezeptoren eher anrege. Sie vermuten daher, dass die Viren dadurch sogar bessere Möglichkeiten haben, in die Zellen einzudringen. Das könne die besonders schweren Verläufe bei Rauchern erklären. Deutsche Welle

Immer mehr Forschungsergebnisse und Studien bestätigen, dass das Rauchen einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus fördert. Wissenschaftler sprechen deshalb klare Empfehlungen aus. FAZ

 

Das französische nationale Tabakkontrollkomitee (CNCT) hat vor Passivrauchen während der Covid-19-Epidemie gewarnt. Laut einer Ende Februar im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie ist klar, dass Raucher besonders anfällig für die Entwicklung schwerer Formen von Covid-19 sind. Diese Bevölkerungsgruppe, deren Atmungssystem durch Rauchen geschwächt wird, ist dem Coronavirus doppelt so stark ausgesetzt wie Nichtraucher. Gilmorehealth

 

Millionen, um Jugendliche einzufangen

Reynolds American fährt nicht nur eine Riesenkampagne, um sein Image aufzubessern. Es setzt auch zum verstärkte Jagd auf zukünftige Raucher*innen an.

 

Camel hat sich schon bei Kindern tief eingeprägt

Für Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands der Haus- und Kinderärzte, sind die Risiken der Zigaretten gross: «Neun von zehn Krebserkrankungen haben mit Tabak zu tun.» Auch fast alle Herzinfarkte stünden in einem Zusammenhang mit Tabak, führt er weiter aus. Was bis jetzt im Tabakproduktegesetz festgehalten worden ist, geht ihm zu wenig weit. «Die Jugendlichen werden weiterhin von der Tabaklobby instrumentalisiert.»

Dazu nennt er ein Beispiel: Während 90 Prozent der 6-Jährigen das Disneychannel-Logo als solches erkennen würden, seien es immerhin noch 60 Prozent, die das Kamel mit der Camel-Werbung in Verbindung brächten. «Da bleibt also etwas hängen – genau das wollen wir verhindern.»

Aargauer Zeitung

 

Wir fordern: Sofort Tabakwerbung verbieten

Das Deutschland muss, gerade wegen Corona, sofort aus der Tabakwerbung aussteigen. Es ist unverantwortlich vom Gesundheitsminister, weiterhin Jugendliche ins offene Messer laufen zu lassen. Er vernachlässigt seine Fürsorgepflicht für die Gesundheit der jungen Menschen.

Wir fordern mit der Postkartenaktion den Gesundheitsminister auf, die Tabakwerbung sofort einzustellen.

Die Postkarten können hier  bestellt werden:

 

#Tabakwerbungverbieten

Fotografiert Tabakwerbung, kommentiert sie, setzt sie unter dem Hashtag #tabakwerbungverbieten in die Netze mit der Forderung an den Gesundheitsminister, die Werbung zu verbieten… sofort!