Sklavenzeit

Mit einem wirtschaftlichen Aufschwung im Zeitalter des Merkantilkapitalismus ab Mitte des 17. Jahrhunderts stieg auch in den Kolonien der Bedarf an Arbeitskräften, da die klimatischen und natürlichen Gegebenheiten in den Regionen die Produktion sehr gewinnträchtig, aber auch enorm aufwendig machten. Lateinamerika (besonders Brasilien), die karibischen Inseln (Jamaica, Barbados, Haiti) sowie die nordamerikanischen Festlandkolonien boten ideale Anbaubedingungen für Zucker, Tabak, Indigo und Reis.

Im rassistischen Weltbild europäischer Händler waren afrikanische Arbeiter wegen ihrer vermeintlichen körperlichen Stärke ideale Arbeitskräfte – gleichzeitig rechtfertigten die Europäer die Versklavung mit der vermeintlichen intellektuellen und kulturellen Unterlegenheit der Entführten. Um den Anbau dieser Produkte effizient und profitabel zu gestalten, wurden die Pflanzen meist auf großen monokulturellen Plantagen angebaut. Hier bauten Hunderte von Sklaven die Pflanzen an und ernteten in mehreren Zyklen pro Jahr. Die Arbeiter lebten unter ärmlichen Bedingungen vor Ort, während die Besitzer ihre Plantagen zumeist von Verwaltern und Aufsehern kontrollieren ließen. Ein Großteil der Ernte wurde nach Europa exportiert und dort weiter verarbeitet.

Bundeszentrale für politische Bildung: Sklaverei und Sklavenhandel