Kippen knipsen: Kriminell gefährlich

Fotoaktion: Kriminell gefährlich

Sie können die Versuch machen: Achten Sie einmal bewusst darauf, wo Sie überall Zigarettenkippen antreffen. Sie werden sich wundern und es wird lange dauern, dann stört es Sie wieder. Genau das wollen wir bei den Jugendlichen erreichen. Sie sollen die Zigarettenstummeln wieder bewusst sehen.

In der Fotoaktion ziehen sie mit ihrem Handy los und suchen und fotografieren sie., auf dem Weg zur Schule, auf dem Schulhof, zu Hause. Es können auch überquillende Aschenbecher sein.

Die Jugendlichen kommentieren ihre Bilder und verschicken sie. In der Schule oder in der Jugendeinrichtung können die Fots ausdrucken und eine Ausstellung damit gestalten.

 

Die Rolle der Zigarettenkonzerne

Das Bundesumweltministerium würde dieses Müllproblem gern angehen – und die Tabakunternehmen zur Kasse bitten. „Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Ministerin will die Tabakindustrie an den Kosten für die Reinigungsarbeiten von weggeworfenen Zigaretten etwa in Stadtparks oder an Stränden beteiligen. Das war 2018 und es hat sich nichts getan. Die Zigarettenkonerne haben in Deutschland so viel Macht! Mehr: WELT

 

Kippen sind gefährlich

Zigarettenkippen müssen entsorgt werden. Das regelt das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Das Wegwerfen von Kippen kann bis zu 100 Euro Bußgeld kosten. Kippen machen bei Aufräumaktionen in Städten und Küstengewässern 30 bis 40 Prozent des anfallenden Abfalls aus. Die Zahl der weltweit pro Jahr weggeworfenen Zigarettenstummel wird auf 4,5 Billionen geschätzt.

Sie enthalten laut WHO bis zu 7.000 verschiedene Chemikalien, wovon viele giftig für die Umwelt und mindestens 50 krebserregend sind. In den Zigarettenfiltern sammelt sich bestimmungsgemäß ein Großteil der im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe, vor allem Nikotin. Dieses ist im Gefahrstoffrecht GHS (Global Harmonisiertes System) unter anderem als giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung (H411) eingestuft. Daneben können in gebrauchten Zigarettenfiltern noch Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, Nitrosamine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten sein.

Der Zigarettenfilter aus Celluloseacetat zersetzt sich erst nach Jahren, ist jedoch nicht giftig. Die eigentliche Umweltbelastung stammt von den im benutzten Zigarettenfilter enthaltenen Giftstoffen. Die Filter können bis zu 50 % des im Zigarettenrauch enthaltenen Teers zurückhalten (und folglich später an die Umwelt abgeben). Hinzu kommen die weiteren im Zigarettenrauch enthaltenen Stoffe, die in verschiedenen Anteilen vom Filter zurückbehalten werden sowie die im Resttabak enthaltenen Tabakzusatzstoffe. Belastet werden hauptsächlich Gewässer. Aus einem Stummel können – beispielsweise durch Regen – knapp zwei Milligramm Nikotin in Böden und Gewässer gespült werden.